Die Liebe zur Natur, blühende Juniwiesen, Waldlichtungen, auf denen herrlich filigranes Gras wächst, inspirieren mich zu ungewöhnlichen Kunstschöpfungen. Seit 1988 beschäftige ich mich mit der Grasweberei.
Unter dem Dach eines kleinen Häuschens in einer Reihenhaussiedlung in Magdeburg hängen die Gräser in großen Bündeln zum Trocknen. So fange ich den Duft des Sommers sowie seine Farbenvielfalt ein und gestalte meine Objekte. Ich begann mit Wandteppichen, dann kamen modische Accessoires wie Mäntel, Kragen und Kopfbedeckungen aus verschiedenen Gräsern hinzu.
Die modischen Accessoires sollten auch präsentiert werden. Beim Seniorenstudium „Studieren ab 50“ an der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg fand ich einige Kunstinteressierte, die wie ich, Freude am Außergewöhnlichen haben. Ich konnte sie für meine Präsentationen begeistern. Durch unsere Auftritte haben wir viel Freude, interessante Kontakte und Begegnungen.
Meine Arbeiten sind Unikate. Ich kann sie nicht zweimal herstellen, da die Ernte wesentlichen Einfluss auf das Material hat und jedes Jahr anders ausfällt. Im Jahr 2018 gab es beispielsweise keine Ernte! Ich muss jetzt auf Gräser zurückgreifen, die ich ein Jahr vorher gesammelt habe.
Verschiedene Gräser in unterschiedlicher Verarbeitung v.l.n.r.:
Zuchtgras Chinaschilf "Rosi" gewebt, Naturschilf geknüpft, Zuchtgras
Japangras geknüpft, Wildgras geknüpft, Zuchtgras Chinaschilf
"Goldglanz" gewebt mit eingenähten Noppen
Foto: Besucher Matthias